Schmidt-Gespräche #5

Schmidt-Gespräch „Wirtschaft. Macht. Klima – ein historischer Umbau“

Beim zweiten Schmidt-Gespräch zum großen Thema Klimawandel nahmen Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie von Unternehmen teil – sowohl öffentlichen als auch privaten. Ein wissenschaftlicher Fokus lag auf anwendungsorientierter Forschung im Bereich der Dekarbonisierung. Erneut ging es darum, das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft angesichts des Klimawandels aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Der Blick richtete sich diesmal auf das Spannungsfeld, das sich aus wissenschaftlichen Erkenntnissen, daraus abgeleiteten politischen Imperativen sowie wirtschaftlichen und technischen Machbarkeit ergibt.

Zu den zentralen Erkenntnissen gehörte diese:

Auch wenn Klimapolitik letztlich auf die Bewältigung einer globalen Herausforderung abzielt, so kann sie doch nur dann erfolgreich sein, wenn sie die national, regional und lokal sehr spezifischen Ausgangsbedingungen berücksichtigt. Schließlich müsse in einer der weltweit führenden Industrienationen Klimapolitik immer auch Industriepolitik sein.

Zum Format Schmidt-Gespräche:

Das Haus von Helmut und Loki Schmidt war stets ein Ort politischer und gesellschaftlicher Diskussionen. Staatsoberhäupter saßen beim früheren Bundeskanzler und seiner Frau im Wohnzimmer oder an der Hausbar. Seit 1985 lud Helmut Schmidt regelmäßig die Freitagsgesellschaft zu sich nach Hause ein: 25 Männer und Frauen, die im Winterhalbjahr immer am zweiten Freitag im Monat zusammenkamen, um über Themen aus Politik, Kultur, Wissenschaft oder Wirtschaft zu diskutieren.

Die Schmidt-Gespräche sind ein Format, das in der Tradition der Schmidts Akteurinnen und Akteure verschiedenster Disziplinen zu aktuellen Themen an einen Tisch bringt. So entstehen Impulse, die im besten Falle gesellschaftlich relevante Debatten voranbringen und unterschiedliche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens miteinander vernetzen.

Es wird ein geschützter Raum geschaffen, der den Teilnehmenden eine ebenso offene wie vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre bietet. Die Helmut und Loki Schmidt-Stiftung ist Gastgeberin der Schmidt-Gespräche auf.

Die Liste der Teilnehmenden

  • Hans-Georg Frey, deutscher Industrie-Manager, u.a. langjähriger Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzender der Jungheinrich AG
  • Dr. Oliver Geden, Senior Fellow, Stiftung Wissenschaft und Politik
  • Andreas Gehlhaar, bis 2023 Leiter Nachhaltigkeit und Umwelt, Deutsche Bahn AG
  • Roland Harings, Vorstandsvorsitzender, Aurubis AG
  • Stefan Herms, stellvertretender Vorstand und Geschäftsführer der Helmut und Loki Schmidt-Stiftung
  • Dr. Melanie Leonhard, Präses der Behörde für Wirtschaft und Innovation
  • Dr. Maria Lezzi, Direktorin Bundesamt für Raumentwicklung Schweiz
  • Prof. Dr. Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg
  • Sabine Nallinger, Vorständin Stiftung KlimaWirtschaft
  • Prof. Dr. Michael Otto, Vorsitzender des Aufsichtsrates, Otto Group Holding
  • Peter Rößner, Geschäftsführer APEX Gruppe, Rostock
  • Prof. Dr. Hans v. Storch, Universität Hamburg
  • Marc Widmann, DIE ZEIT, Wirtschaftsredaktion (Moderation)

Was hat das mit Helmut Schmidt zu tun?

Das beschriebene Spannungsverhältnis von politischer Willensbildung und wissenschaftlicher Verantwortung prägte in besonderem Maße die Regierungs- und Wirkenszeit von Helmut Schmidt. Einerseits war für Schmidt eine Einbeziehung wissenschaftlicher Expertise stets ausgesprochen wichtig. Andererseits war er dabei auch immer auf das Primat der Politik in der Demokratie bedacht. In diesem Sinne finden auch die Schmidt-Gespräche statt.